Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 20 % erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch zu erreichen. Dies ist Teil der sogenannten „20-20-20-Ziele“, die auch eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 % und eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 % umfassen.
Um diese Ziele zu erreichen, hat die EU verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Förderung von Solar- und Windenergie, die Entwicklung von Wasser- und Biomassekraftwerken sowie die Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungstechnologien. Es gibt auch eine Reihe von Gesetzen und Regelungen, die Unternehmen dazu verpflichten, einen bestimmten Anteil ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.
Der EU-2030-Klima- und Energierahmen baut auf den bestehenden Zielen des 2020-Rahmens auf. Der EU-2030-Rahmen setzt sich nun das Ziel, diese Bemühungen bis 2030 weiter fortzusetzen und die Ziele in Bezug auf Treibhausgasreduktionen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erhöhen. Hauptelemente der Beschlüsse sind:
- ein verbindliches Ziel für EU-interne Minderungen von Treibhausgasemissionen von mindestens 40 % gegenüber 1990,
- ein verbindliches EU-Ziel für einen Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch von mindestens 27 %,
- ein indikatives Energieeffizienzziel in Höhe von mindestens 27 % Energieeinsparungen bis 2030.
Was sind die Klimaziele der EU?
Im Jahr 2002 hatte sich die Europäische Union (damals noch als „Europäische Gemeinschaft“ bestehend aus 15 Mitgliedstaaten) im Rahmen der Klimarahmenkonvention und des Kyoto-Protokolls verpflichtet, die Emissionen der sechs wichtigsten Treibhausgase im Durchschnitt für den Zeitraum von 2008 bis 2012 gegenüber dem Basisjahr (meist 1990) um 8% zu reduzieren. Dazu gehörten die Gase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Fluorkohlenwasserstoff (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6).
Im Rahmen der zweiten Verpflichtungsperiode (2013 bis 2020) des Kyoto-Protokolls haben sich die EU und ihre damals 28 Mitgliedstaaten zu einer Reduzierung von sieben wichtigen Treibhausgasen um 20% verpflichtet, dazu kam das Gas Stickstofftrifluorid (NF3).
Zusätzlich hat sich die EU im Rahmen des Klima- und Energiepakets weitere Ziele bis 2020 gesetzt, wie die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20% gegenüber 1990 und eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien auf 20% des Gesamtendenergieverbrauchs.
Mit dem EU-Klimagesetz hat die EU ihr Langfristziel für 2050 angehoben und strebt nun netto-Null Treibhausgasemissionen und anschließend negative Emissionen ab 2050 an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EU ihr Zwischenziel für das Jahr 2030 von 40% auf 55% Emissionsminderung gegenüber 1990 angepasst. Es ist geplant, die bestehenden Energieziele ebenfalls zu erhöhen, wie die Erhöhung des Ziel für die Nutzung erneuerbarer Energien von 30% auf 40% des Gesamtendenergieverbrauchs und die Erhöhung des Ziel für die Energieeffizienz von 32,5% auf 39%. Eine detaillierte Beschreibung der Energie- und Klimastrategien der EU ist verfügbar.
Ergebnisse der Ziele bis 2020
Bis zum Jahr 2020 haben sich die EU-Kommission und ihre Mitgliedstaaten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen gesetzt. Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich dafür individuelle Ziele gesteckt. Laut den aktuellsten Eurostat-Daten, die sich auf das Jahr 2020 beziehen, haben aber nur die wenigsten Länder ihr Klima-Ziel erreicht.
Schweden und Finnland haben ihre Ziele bereits übertroffen und liegen mit einem Anteil von 54,5% und 41% an der Spitze des EU-Rankings. Andere Länder wie Frankreich und die Niederlande hängen trotz niedrig gesteckter Ziele weit hinterher. Deutschland liegt mit einem Anteil von 15,5% erneuerbarer Energien unter dem EU-Durchschnitt. Österreich hat jedoch eine starke Leistung gezeigt, indem es 2017 bereits 32,6% der Energie aus erneuerbaren Quellen bezogen hat.
Es war jedoch schon früh zu erwarten, dass einige Länder Schwierigkeiten haben werden, ihre Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien bis 2020 zu erreichen.
Status Quo zur Nutzung erneuerbarer Energien in der EU
Der EU-2030-Klima- und Energierahmen wird auch über das Jahr 2020 hinaus von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfolgt werden. Das bedeutet, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten weiterhin bestrebt sein werden, ihre Ziele in Bezug auf Treibhausgasreduktionen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erreichen und zu übertreffen. Dieser Rahmen dient als Leitplan für die EU und ihre Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung nachhaltiger und sauberer Energiepolitiken und trägt zur Erreichung der langfristigen Klimaziele der EU bei.
Zur Veranschaulichung des aktuellen Status quo der einzelnen Mitgliedsstaaten dient diese interaktive Grafik:
2004 | 2010 | 2020 | 2021 | |
---|---|---|---|---|
EU27 | 9,6% | 14,4% | 22,0% | 21,8% |
Belgium | 1,9% | 6,0% | 13,0% | 13,0% |
Bulgaria | 9,2% | 13,9% | 23,3% | 17,0% |
Czechia | 6,8% | 10,5% | 17,3% | 17,7% |
Denmark | 14,8% | 21,9% | 31,7% | 34,7% |
Germany | 6,2% | 11,7% | 19,1% | 19,2% |
Estonia | 18,4% | 24,6% | 30,1% | 37,6% |
Ireland | 2,4% | 5,8% | 16,2% | 12,5% |
Greece | 7,2% | 10,1% | 21,7% | 21,9% |
Spain | 8,3% | 13,8% | 21,2% | 20,7% |
France | 9,3% | 12,7% | 19,1% | 19,3% |
Croatia | 23,4% | 25,1% | 31,0% | 31,3% |
Italy | 6,3% | 13,0% | 20,4% | 19,0% |
Cyprus | 3,1% | 6,2% | 16,9% | 18,4% |
Latvia | 32,8% | 30,4% | 42,1% | 42,1% |
Lithuania | 17,2% | 19,6% | 26,8% | 28,2% |
Luxembourg | 0,9% | 2,9% | 11,7% | 11,7% |
Hungary | 4,4% | 12,7% | 13,9% | 14,1% |
Malta | 0,1% | 1,0% | 10,7% | 12,2% |
Netherlands | 2,0% | 3,9% | 14,0% | 12,3% |
Austria | 22,6% | 31,2% | 36,5% | 36,4% |
Poland | 6,9% | 9,3% | 16,1% | 15,6% |
Portugal | 19,2% | 24,1% | 34,0% | 34,0% |
Romania | 16,8% | 22,8% | 24,5% | 23,6% |
Slovenia | 18,4% | 21,1% | 25,0% | 25,0% |
Slovakia | 6,4% | 9,1% | 17,3% | 17,4% |
Finland | 29,2% | 32,2% | 43,9% | 43,1% |
Sweden | 38,4% | 46,1% | 60,1% | 62,6% |
Iceland | 58,9% | 70,9% | 83,7% | 85,8% |
Norway | 58,4% | 61,9% | 77,4% | 74,1% |
Montenegro | :% | 40,6% | 43,8% | 39,9% |
Serbia | 12,7% | 19,8% | 26,3% | 25,3% |
Albania | 29,6% | 31,9% | 45,0% | 41,4% |
North Macedonia | 15,7% | 16,5% | 19,2% | 17,3% |
Kosovo* | 20,5% | 18,2% | 24,4% | 22,4% |
Moldova | 7,4% | 21,4% | 25,1% | 22,3% |
Georgia | : | : | : | 19,0% |