Die Nutzung von Photovoltaikanlagen (PV) auf Freiflächen (auch PV-freiflächenanlagen) hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und ist zu einer wesentlichen Säule der erneuerbaren Energien geworden. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit, der Förderung und den geeigneten Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen beleuchten.
Von den vielfältigen Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit beeinflussen, über die Förderprogramme und steuerlichen Anreize bis hin zu den Auswahlkriterien für geeignete Flächen, möchten wir Ihnen einen umfassenden Einblick in die Welt der Solarparks bieten. Photovoltaik trägt maßgeblich dazu bei, den Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland zu steigern, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben. Daher ist es entscheidend, die Herausforderungen und Chancen im Bereich der Freiflächen-Photovoltaik zu verstehen, um eine nachhaltige und zukunftsweisende Energieerzeugung zu fördern.
Welche Flächen sind geeignet?
Die Eignung von Flächen für die Errichtung von Solarparks ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann je nach Projekt variieren. Bei der Standortwahl für Solarparks spielen topografische und rechtliche Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle. Dank der Möglichkeit der Aufständerung der Solarmodule sind topografische Einschränkungen in Bezug auf die Geländeform relativ gering. Sowohl ebene Flächen als auch Hangflächen können geeignet sein, sofern sie vorzugsweise eine südliche Ausrichtung aufweisen, um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen.
Dennoch sind rechtliche Aspekte und Umweltaspekte wichtige Beschränkungsfaktoren. Hochwertige landwirtschaftliche Flächen werden in der Regel nicht für Solarparks genutzt, da diese in der Landwirtschaft eine hohe Wertschöpfung haben. Ebenso kommen ökologisch wertvolle Flächen nicht für die Photovoltaik-Nutzung infrage, um die Biodiversität zu schützen.
Naturschutzbelange spielen ebenfalls eine Rolle bei der Standortwahl, wobei hier der Unterschied zwischen Naturschutz und Umweltschutz hervorgehoben werden muss. Photovoltaikanlagen verursachen keine schädlichen Emissionen und gefährden weder Tiere noch Pflanzen. Dennoch können sie das Landschaftsbild empfindlich beeinträchtigen, was in einigen Regionen zu Konflikten führen kann. Daher ist es wichtig, dass bei der Planung von Solarparks auch die Akzeptanz in der Bevölkerung und die regionalen Umweltauflagen berücksichtigt werden.
Immer häufiger werden brachliegende oder für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbare Konversionsflächen für Photovoltaik-Projekte genutzt. Dies ermöglicht die Wiederbelebung von ungenutztem Land und trägt zur sinnvollen Neunutzung bei. Zusätzlich kann auf landwirtschaftlichen Flächen auch die sogenannte „Agri-Photovoltaik“ implementiert werden, bei der die Fläche unter den Solarmodulen weiterhin für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird, und sogar von der Verschattung profitiert. Hierbei spielt die flexible Ausrichtung der Solarmodule und der Einsatz von Nachführsystemen eine entscheidende Rolle, um die Effizienz zu maximieren und bis zu 30 % höhere Erträge zu erzielen.
Auch die Nutzung von Photovoltaikanlagen entlang von Autobahnen und Bahnstrecken hat in Deutschland in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Aufgrund von Gesetzesänderungen aus 2023 kann das Fernstraßen-Bundesamt das bisherige Verbot, die Randstreifen innerhalb eines Abstands von 40 Metern zur Autobahn zu bebauen, mit Ausnahmegenehmigungen aufheben. Darüber hinaus wurden Flächen innerhalb eines Abstands von 200 Metern zur Autobahn als privilegierte Flächen für den Bau von Photovoltaikanlagen erklärt.
Insgesamt ist die Wahl des geeigneten Standorts für Solarparks ein komplexer Prozess, der topografische, rechtliche und umweltspezifische Aspekte berücksichtigt, um die bestmögliche Nutzung von Freiflächen für die nachhaltige Energieerzeugung zu gewährleisten.
https://www.flaechenmakler.de/photovoltaik-geeignete-freiflaechen/
Was ist Ihre Freifläche wert?
Sie möchten wissen, wie hoch der Pachtpreis für Ihr Ackerland oder Grünland ist? Unser Pachtrechner berechnet einen möglichen Pachtpreis für Ihre landwirtschaftliche Fläche.
Pachtpreis berechnen➝Förderung von Freiflächen-Photovoltaik
Die Förderung erneuerbarer Energien, insbesondere der Photovoltaik, hat in Deutschland eine lange Tradition und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Seit 2002 wird die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gefördert, das das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix des Landes zu steigern. Diese Förderung erfolgt durch garantierte Einspeisevergütungen, die den Betreibern von Photovoltaik-Anlagen über einen bestimmten Zeitraum hinweg Einnahmen sichern.
Eine bemerkenswerte Entwicklung in der Förderlandschaft ergab sich im Jahr 2023. Die frühere 70-Prozent-Deckelung der Einspeiseleistung für PV-Anlagen wurde aufgehoben. Betreiber von Photovoltaik-Anlagen müssen ihre Leistung nicht mehr begrenzen oder entsprechende Vorrichtungen anbringen. Dies gilt sowohl für PV-Neuanlagen bis 25 kWp als auch für PV-Neuanlagen unter 7 kWp. Selbst Besitzer von kleineren Solaranlagen, wie Balkonkraftwerken mit einer maximalen Leistung von 600 Wp, profitieren von dieser Neuerung.
Weiterhin erfreulich für Interessenten in der Photovoltaik-Branche ist die Mehrwertsteuerbefreiung auf die Lieferung und Installation von PV-Anlagen. Diese Regelung trat im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2022 in Kraft. Solarmodule bis 30 kWp, Zubehör wie Wechselrichter, Kabel und Speicher sowie Ersatzteile im Reparaturfall sind von der Mehrwertsteuer befreit. Darüber hinaus entfällt die Einkommenssteuer für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kWp auf Einfamilienhäusern oder bis 15 kWp je Wohnung oder Geschäftseinheit auf Gewerbe-Immobilien oder Wohnhäusern. Wichtig ist dabei, dass die Einkommenssteuer-Befreiung auf 100 kWp Leistung pro Steuerpflichtigen begrenzt ist.
In einigen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen (NRW), gibt es zusätzliche, regionale Förderungen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen, Floating- und Agro-Photovoltaikanlagen, sofern sie keine EEG-Vergütung in Anspruch nehmen. Diese Förderungen variieren je nach Bundesland und können bis zu 25 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben oder maximale Förderungen von 500.000 bis 650.000 Euro betragen. Dabei müssen die geförderten Anlagen bestimmte Kriterien erfüllen, wie eine Mindestinstallationsleistung von 500 kW und die Nichtnutzung des erzeugten Stroms zur Eigenversorgung.
Insgesamt zeigt die breite Palette an Fördermaßnahmen und steuerlichen Anreizen in Deutschland die Wichtigkeit der Photovoltaik im Kontext der Energiewende. Die Förderung der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik, bleibt ein zentraler Bestandteil der nationalen Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Schaffung einer nachhaltigen Energieversorgung.
Kosten und Kostentreiber für einen Hektar (HA) einer Photovoltaik-Freifläche
Die Kosten für den Bau eines Solarparks hängen von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe des Solarparks, der Art der Photovoltaik-Module und der verwendeten Technologie. Ein wichtiger Faktor ist auch der Standort des Solarparks, da dies Auswirkungen auf die Stromproduktion und somit auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts hat.
Die Kosten für den Bau eines Solarparks können grob in zwei Kategorien unterteilt werden: die Investitionskosten und die Betriebskosten.
Die Investitionskosten umfassen alle Kosten, die anfallen, um den Solarpark zu errichten. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für die Photovoltaik-Module, den Wechselrichter, das Gleichstrom- und das Mittelspannungskabel, die Fundamente und die Inbetriebnahme. Die Investitionskosten können je nach Größe des Solarparks und der verwendeten Technologie stark variieren.
Die Betriebskosten umfassen alle Kosten, die anfallen, um den Solarpark zu betreiben und zu unterhalten. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für die Wartung und Reparaturen, die Stromabrechnung und die Kosten für das Personal.
Es ist schwierig, pauschale Aussagen über die Kosten eines Solarparks zu treffen, da diese von vielen Faktoren abhängen. Um eine realistische Kostenschätzung zu erhalten, sollten Sie sich von einem erfahrenen Anbieter beraten lassen und eine ausführliche Kosten-Nutzen-Analyse durchführen.
Ein Solarpark kostet durchschnittlich 1.000 EUR pro kWp. Für den Betrieb der Anlage fallen jährlich etwa 1% der Investitionskosten an.
Wenn ein Hektar durchschnittlich 0,9 MWp Strom erzeugt, würde der Bau einer Photovoltaikanlage auf einem Hektar etwa 900.000 EUR kosten verursachen. Jährlich würden dann etwa 9.000 EUR an Betriebskosten anfallen (1% der Investitionskosten von 900.000 EUR). Insgesamt würde es also etwa 1.000.000 EUR kosten, einen Hektar mit einer Photovoltaikanlage zu bebauen und betreiben.
Wirtschaftlichkeit von Freiflächen Photovoltaikanlagen
Photovoltaikanlagen, die auf Freiflächen installiert werden, haben in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen. Sie sind eine wichtige Säule der erneuerbaren Energien und tragen dazu bei, den Strombedarf auf umweltfreundliche Weise zu decken. Die Wirtschaftlichkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist jedoch ein komplexes Thema, das von verschiedenen Faktoren abhängt. In diesem Artikel werden wir die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen genauer untersuchen und aufzeigen, welche Aspekte berücksichtigt werden müssen.
1. Der Netzverknüpfungspunkt und Infrastrukturkosten
Ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit einer Freiflächenanlage ist der Netzverknüpfungspunkt. Je näher dieser Punkt an der geplanten Fläche liegt, desto geringer sind die Infrastrukturkosten. Die Infrastrukturkosten können einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten eines Projekts haben und es schnell unwirtschaftlich machen. Es ist daher entscheidend, den optimalen Standort sorgfältig zu wählen.
2. Anlagenleistung und Erträge
Nach heutigem Stand der Technik können etwa ein Megawatt pro Hektar Anlagenleistung installiert werden. Die Erträge einer süd-ausgerichteten Anlage in Niedersachsen liegen im Bereich von 850 bis 1.000 kWh/kWp. Diese Erträge sind von großer Bedeutung, da sie direkt mit den Einnahmen der Anlage korrelieren.
3. Investitionskosten und Baugenehmigungsverfahren
Die Investitionskosten variieren je nach Projekt erheblich und können bei etwa 900.000 € pro Hektar oder sogar höher liegen. Bei der Planung eines Projekts ist zu beachten, dass das Bauleit- und Baugenehmigungsverfahren mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen kann. Die derzeit steigenden Preise im Bereich der Photovoltaik können die Gesamtkosten eines Projekts erheblich beeinflussen.
4. Zinskosten und Betriebskosten
Die derzeit stark steigenden Zinskosten können die Wirtschaftlichkeit einer Anlage verschlechtern. Darüber hinaus fallen für den Betrieb der Anlage jährliche Betriebskosten in Höhe von zehn bis zwölf Euro je kWp an. Diese Kosten müssen ebenfalls in die Berechnungen einfließen.
5. Vergütung und Marktsituation
Die Vergütung für Strom aus Freiflächenanlagen beträgt derzeit etwa 7 Cent pro Kilowattstunde. Für Anlagen mit einer Leistung von mehr als 1.000 Kilowatt ist die Direktvermarktung verpflichtend. Dabei können Power Purchase Agreements (PPAs) abgeschlossen werden. Die Marktsituation und die erzielten Preise sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Projekts.
6. Langfristige Perspektive
Die Lebensdauer einer Freiflächenanlage beträgt etwa 40 Jahre, was im Vergleich zu Dachanlagen deutlich länger ist. Die besseren Wartungsmöglichkeiten tragen zu dieser längeren Lebensdauer bei. Allerdings ist zu beachten, dass die meisten Anlagen derzeit noch weit von diesem Alter entfernt sind, und daher kaum Daten zur Leistung nach einem bestimmten Alter vorliegen.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Wirtschaftlichkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen von vielen Faktoren abhängt und von Projekt zu Projekt unterschiedlich sein kann. Während die optimalen Standorte und eine sorgfältige Planung die Chancen auf Wirtschaftlichkeit erhöhen, gibt es auch Risiken, wie Abschaltungen bei Netzengpässen und negative Preise bei Stromüberproduktion. Trotz der Herausforderungen bleiben Freiflächenanlagen eine wichtige Option im Bereich der erneuerbaren Energien und tragen dazu bei, die Stromerzeugung nachhaltiger zu gestalten. Die Wirtschaftlichkeit eines jeden Projekts sollte jedoch gründlich analysiert und bewertet werden.
Was ist Ihre Freifläche wert?
Sie möchten wissen, wie hoch der Pachtpreis für Ihr Ackerland oder Grünland ist? Unser Pachtrechner berechnet einen möglichen Pachtpreis für Ihre landwirtschaftliche Fläche.
Pachtpreis berechnen➝