Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) haben Kriterien für eine klima- und naturverträgliche Gestaltung von Solarparks entwickelt. Auch wenn die Auswirkungen auf die natürliche Umwelt im Vergleich zu anderen Energieerzeugungstechnologien begrenzt sind, können Solarparks je nach Standort dennoch Auswirkungen auf die Landschaft und natürliche Lebensräume haben. Solarparks können aber auch zur ökologischen Aufwertung von Flächen, wie z.B. ehemaligen Industriestandorten und landwirtschaftlichen Brachflächen, beitragen, insbesondere wenn die Kriterien von NABU und BSW-Solar berücksichtigt werden. Zu diesen Kriterien gehören die Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und Reptilien, die Verbesserung der Bodenstruktur, der Schutz von bodenbrütenden Vögeln und gefährdeten Reptilien sowie die Anpflanzung bestimmter Arten. Zu den Kriterien gehören auch Empfehlungen für den Bau, den Betrieb und den Rückbau von Solarparks, die umweltverträglich sind.
Was ist ein Schutzgebiet?
Ein Schutzgebiet, auch Naturschutzgebiet genannt, ist ein Stück Land oder ein Gewässer, das dem Schutz von natürlichen Lebensräumen, Pflanzen und Tieren vorbehalten ist. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) unterscheidet fünf Arten von Schutzgebieten in Deutschland: Naturschutzgebiete, Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und Landschaftsschutzgebiete. Diese Gebiete werden ausgewiesen, um die natürliche Umwelt zu erhalten und sie vor menschlichen Eingriffen oder Entwicklungen zu schützen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erkennt auch benachteiligte Gebiete an, die aufgrund ihrer Lage, der Bodenverhältnisse oder des Klimas schwieriger zu bewirtschaften sind. Nach geltendem EU-Recht liegt es im Ermessen der Bundesländer, ob sie den Bau von Solaranlagen auf landwirtschaftlichen und grünen Flächen in benachteiligten Gebieten zulassen. Darüber hinaus sieht das Raumordnungsgesetz (ROG) einen Vorrang für die Nutzung von Windenergie und verwandten erneuerbaren Energien in ausgewiesenen Windvorranggebieten vor.
Sie wollen wissen, ob Ihre Fläche in einem der schützbaren Gebiete liegt? Dann schauen Sie hier nach: https://geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de
Kriterien für die naturverträgliche Energiewende
Verbände zeigen, wie Solarparks umweltverträglich gestaltet werden können
Solarparks können so gestaltet werden, dass sie nicht nur das Klima, sondern auch die natürlichen Lebensräume schützen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat dazu in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) Kriterien entwickelt.
Solarparks sind bewährt, effizient und kostengünstig. Diese Technologie zur Stromerzeugung kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Ein verstärkter, umweltfreundlicher Ausbau der Solarenergie liegt auch im Interesse des Artenschutzes, denn der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für Mensch und Natur.
Räume für Insekten, Vögel und Reptilien schaffen
In dicht besiedelten und intensiv genutzten Kulturlandschaften können Solarparks der Natur im Vergleich zu anderen Nutzungen sogar helfen: Gut durchdachte Konzepte können auch weniger vielfältige Flächen ökologisch aufwerten. Beispiele sind die Sanierung, die Förderung der Strukturvielfalt, der Schutz von bodenbrütenden Vögeln und gefährdeten Reptilien sowie eine gezielte Bepflanzung.
Neue Lebensräume werden geschaffen, wenn eine bisher intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche durch den Bau eines Solarparks in eine extensiv und damit nachhaltig genutzte Fläche umgewandelt wird. So können Solarparks als pestizid- und düngemittelfreier Lebensraum für Insekten oder als Rückzugsgebiet für gefährdete Vögel dienen und damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Potenziale von Photovoltaikanlagen ausschöpfen
Solarparks können in kurzer Zeit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und werden von der Bevölkerung allgemein akzeptiert. Im Vergleich zu anderen Energieerzeugungstechnologien sind die Auswirkungen von Solarparks auf die natürliche Umwelt begrenzt. Dennoch stellen sie einen Eingriff in die Landschaft dar und können je nach Standort natürliche Lebensräume beeinträchtigen. Neben den bekannten positiven Effekten, wie der Reduzierung von CO2 und Luftschadstoffen, können Solarparks auch zur ökologischen Aufwertung von Gebieten wie Brachflächen und landwirtschaftlich armen Flächen beitragen. Dies gilt insbesondere, wenn man die vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) entwickelten Kriterien berücksichtigt.