Der Pachtpreis spielt für Eigentümer von Ackerland oder landwirtschaftlich genutzten Flächen eine zentrale Rolle bei der Verpachtung Ihrer Flächen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die aktuellen, ortsüblichen Pachtpreise, wie sie berechnet werden und welche Faktoren die Preise beeinflussen.
Die Pachtpreise für Ackerland in Deutschland sind ein entscheidender Faktor für Landwirte und Investoren. Sie variieren stark je nach Region und sind von verschiedenen Einflüssen abhängig. Der durchschnittliche jährliche Pachtpreis für landwirtschaftlich genutzte Flächen im Jahr 2023 lag bundesweit bei 357 Euro Pacht pro Hektar. In diesem Artikel erfahren Sie den konkreten Pachtpreis für ihre Region.
Ortsübliche Pachtpreise für Ackerland in 2024
Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betrug der durchschnittliche jährliche Pachtpreis für landwirtschaftlich genutzte Flächen im Jahr 2023 bundesweit 357 Euro Pacht pro Hektar. Dies stellt einen Anstieg von 9 % gegenüber 2020 dar, als der Durchschnittspreis noch bei 329 Euro lag. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede:
Bundesland | Pachtpreis in Euro pro Hektar | Pachtpreis berechnen |
---|---|---|
Thüringen | 195 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Schleswig Holstein | 479 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Sachsen-Anhalt | 323 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Sachsen | 214 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Saarland | 99 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Rheinland-Pfalz | 290 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Nordrhein-Westfalen | 560 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Niedersachsen | 548 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Mecklenburg-Vorpommern | 305 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Hessen | 207 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Brandenburg | 185 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Bayern | 415 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Baden-Württemberg | 274 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Deutschland | 357 Euro / Hektar | Jetzt Pacht berechnen » |
Quelle Pachtpreisspiegel: Destatis Pachtentgelt 2024
Was ist Ihre Freifläche wert?
Sie möchten wissen, wie hoch der Pachtpreis für Ihr Ackerland oder Grünland ist? Unser Pachtrechner berechnet einen möglichen Pachtpreis für Ihre landwirtschaftliche Fläche.
Pachtpreis berechnen➝- Nordrhein-Westfalen: 560 Euro pro Hektar
- Niedersachsen: 548 Euro pro Hektar
- Schleswig-Holstein: 479 Euro pro Hektar
- Bayern: 415 Euro pro Hektar
- Saarland: 99 Euro pro Hektar
- Alle Bundesländer
Die höchsten Pachtpreise finden sich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, wo die landwirtschaftlich genutzten Flächen besonders produktiv und begehrt sind. Im Saarland hingegen sind die Preise aufgrund geringerer Nachfrage und anderer regionaler Gegebenheiten deutlich niedriger.
Faktoren, die den Pachtpreis beeinflussen
- Bodenqualität und Ertragsfähigkeit: Hochwertige Böden mit hoher Ertragsfähigkeit erzielen höhere Pachtpreise.
- Lage und Infrastruktur: Nähe zu Märkten und gute Verkehrsanbindung erhöhen den Wert der Pachtflächen.
- Nutzungskonkurrenz: Flächen, die auch für Solarprojekte oder andere nicht-landwirtschaftliche Zwecke attraktiv sind, können höhere Pachtpreise erzielen.
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Inflation und allgemeine wirtschaftliche Trends beeinflussen die Pachtpreise ebenfalls.
Berechnung der Pachtpreise
Pachtpreise werden in der Regel auf Basis des Hektarpreises berechnet. Dabei fließen Faktoren wie die Bodenqualität, die durchschnittlichen Erträge und die regionalen Marktbedingungen ein. Ein praktisches Tool zur Berechnung der Pachtpreise ist der online verfügbare Pachtrechner, der individuelle Parameter berücksichtigt und eine zuverlässige Schätzung liefert.
Hohe Pachtpreise für die Verpachtung für erneuerbare Energien
Die Verpachtung von Flächen für erneuerbare Energien ist ein lukratives Geschäft für Landbesitzer geworden. Hohe Pachtpreise werden durch die Nachfrage nach geeigneten Flächen für Solarparks, Windkraftanlagen und Batteriespeicher angetrieben. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Möglichkeiten und deren wirtschaftliche Vorteile.
Solarparks
Solarparks, insbesondere Freiflächenanlagen, bieten eine attraktive Einkommensquelle. Die Pachtpreise für solche Flächen liegen häufig zwischen 3.500 und 5.000 Euro pro Hektar und Jahr. Diese hohen Preise sind auf die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlicher Energie und die attraktive Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurückzuführen. Solarprojekte bieten nicht nur eine nachhaltige Energiequelle, sondern auch eine langfristige und stabile Einkommensquelle für Landbesitzer.
Windkraftanlagen
Auch Windkraftanlagen tragen zu hohen Pachteinnahmen bei. Die Pachtpreise variieren je nach Standort und Windverhältnissen, liegen aber oft zwischen 20.000 und 30.000 Euro pro Jahr und Anlage. Die Errichtung von Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen bietet Landbesitzern die Möglichkeit, von der Energiewende zu profitieren und gleichzeitig zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beizutragen. Langfristige Pachtverträge mit Energieunternehmen sichern ein stabiles Einkommen über viele Jahre.
Batteriespeicher
Batteriespeicher sind ein weiterer aufstrebender Bereich im Sektor der erneuerbaren Energien. Diese Anlagen speichern überschüssige Energie und sorgen für eine stabile Energieversorgung. Die Pachtpreise für Flächen zur Installation von Batteriespeichern variieren, können aber ebenfalls beträchtlich sein. Die zunehmende Bedeutung von Energiespeichern im Zusammenhang mit der Energiewende und der Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz macht diese Option immer attraktiver.
Wie errechnet sich der Pachtpreis für Ackerland?
Wer sein Ackerland verpachtet, erhebt dafür eine Pacht (Vergütung). Dabei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte „Miete“ für das gepachtete Stück Ackerland, das der Pächter mit dem Ziel bewirtschaftet, einen Gewinn daraus zu erzielen. Die Höhe des Pachtzinses hängt u.a. von der Wertschöpfung der Produktionsfaktoren auf dem Pachtland ab.
Im Einklang mit den Bodenpreisen in Deutschland sind auch die Pachtpreise in den letzten Jahren angestiegen: Im Jahr 2016 erzielten deutsche Ackerflächen Pachtpreise von durchschnittlich 288 Euro pro Hektar, so der DBV.
Den Anteil der gepachteten landwirtschaftlichen Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche beziffert der Verband für dasselbe Jahr mit 58,5 Prozent auf 9,8 Millionen Hektar. Damit stehen fast zwei Drittel Pachtflächen einem Drittel Eigentumsflächen (39,6 Prozent im Jahr 2016) gegenüber, wobei das Verhältnis in West- und Ostdeutschland am größten ist.
In den westlichen Bundesländern waren 2016 54 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen gepachtet und 44 Prozent im Eigentum. Anders war die Situation in den neuen Bundesländern: Dort waren 67 Prozent gepachtet und 31 Prozent im Eigentum.
Der Pachtpreis errechnet sich im Wesentlichen durch die Bodenqualität (Bodenpunkte) und die Lage der Fläche. Ist die Fläche verschattet? Liegt sie infrastrukturell günstig? Handelt es sich um eine Hanglage? Jeder potentielle Pächter der Ackerfläche hat individuelle Anforderungen, die von der Nutzung der Fläche abhängen.
Solarinvestoren beispielsweise suchen Flächen, die EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) förderfähig sind. Dafür muss die Fläche entweder als Konversionsfläche (versiegelte Flächen, Kiesgruben, Halden, Militärgebiete) ausgewiesen sein, sehr niedrige Bodenpunkte aufweisen (unter 35) oder in der Nähe einer Autobahn oder Bahnstrecke gelegen sein.
Warum steigt der Pachtpreis für Ackerland?
Die Pachtpreise für Ackerland steigen kontinuierlich durch eine Vielzahl von Faktoren. Ähnlich wie bei Grünland sind Angebot und Nachfrage zentrale Treiber. Dazu kommen alternative Nutzungsformen wie Solarparks, steigende Lebensmittelpreise und staatliche Subventionen.
Besonders die Nutzung von Ackerland für Solar- oder Windprojekte hat erheblich zugenommen. Solche Projekte bieten eine umweltfreundliche Energiequelle und können für Landbesitzer äußerst rentabel sein. Die Umwandlung von Ackerland in Solarparks kann deutlich höhere Pachteinnahmen (ca. 3.500 – 5.500€ pro Hektar und Jahr) generieren als traditionelle landwirtschaftliche Nutzungen. Dies eröffnet Landbesitzern neue wirtschaftliche Perspektiven und Vorteile.
Wird die Pacht jährlich oder monatlich ausgezahlt?
In der Regel wird der Pächter verpflichtet, den Pachtzins monatlich zu bezahlen. Es ist jedoch auch möglich, dass Verpächter den Pachtzins vierteljährlich verlangen. Im Gegensatz zum Mietrecht darf der Pachtzins während der Pachtzeit jedoch nicht erhöht werden, es sei denn, es sind im Pachtvertrag andere Regelungen getroffen.
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